18. März 2022
Technische Umsetzung, Vermittlungskonzepte

(Digital) MEER erleben: Smalltalk mit Roboter*innen

Ein Beitrag des museum4punkt0-Teilprojektes „(Digital) MEER erleben“ über KI-basierte Dialogsysteme und eine Kooperation mit der Technischen Hochschule Köln

Deutschen Meeresmuseum können Gäste am Standort OZEANEUM Forschung live erleben und mit einem KI-basierten Sprachassistenzsystem interagieren
Am Deutschen Meeresmuseum können Gäste am Standort OZEANEUM Forschung live erleben und mit einem KI-basierten Sprachassistenzsystem interagieren, © Ana Müller & Thomas Korth, Foto: Anke Neumeister, CC BY-SA 4.0

Ob man bei uns mit Pinguinen tauchen kann? Das nicht. Aber bald mit Maschinen über Pinguine und MEER sprechen. Vom 9.–30. März 2022 erproben wir im OZEANEUM den Dialog zwischen Menschen und einem KI-basierten Sprachassistenzsystem. Wir freuen uns auf spannende Tage der Forschung im Museum und erwarten aufschlussreiche Erkenntnisse für uns und andere stark besuchte Museen.

Wer bei uns im Service arbeitet, beantwortet jeden Tag vielfach die gleichen Fragen. Wäre es möglich, dass hier Roboter*innen unterstützend tätig werden oder Bildschirmavatar*innen zu Toiletten, Schließfächern und Kaffee leiten? Für uns hat das Thema eine große praktische Relevanz, da es zu hoch frequentierten Zeiten im OZEANEUM schwierig ist, unsere Gäste immer so zu unterstützen, wie es ihr Wunsch und unser Anspruch an guten Service ist.

Aber wird maschinelle Hilfe auf einem so sensiblen und durch individuelle Wahrnehmung geprägten Gebiet wie der Kommunikation überhaupt angenommen? Das hängt sicher davon ab, wie ein solcher Dialog ganz konkret abläuft. Im telefonischen Service begegnen uns oft seelenlose Automatenstimmen, die auch durch Fluchen und Flehen nicht zur Weiterleitung an einen Menschen motivierbar sind. Ein als angenehm empfundener Dialog auf Augenhöhe setzt nicht nur Reaktionsfähigkeit, sondern auch die Fähigkeit eines Assistenzsystems voraus, Grundierung und Farbe menschlichen Austauschs durch Pausen, Betonung und auch Humor aufzunehmen.

OZEANEUM Forschung live erleben und mit einem KI-basierten Sprachassistenzsystem interagieren
Am Deutschen Meeresmuseum können Gäste am Standort OZEANEUM Forschung live erleben und mit einem KI-basierten Sprachassistenzsystem interagieren, Foto: Anke Neumeister, CC BY-SA 4.0

Ein interdisziplinäres Team am Cologne Cobots Lab der TH Köln hat es sich innerhalb des Projekts „Skilled“ zum Ziel gesetzt, das KI-basierte Dialogsystem „SEMMI“, eine Entwicklung der Deutsche-Bahn-Tochter DB Systel, mit sozioempathischen Fähigkeiten auszustatten. Diese Weiterentwicklung heißt ULI – User Language Interface. Längere Testphasen an Orten, die einen hohen Informationsbedarf erzeugen, wie Bahnhöfe, Flughäfen und eben auch Museen, sind grundlegend für diesen Entwicklungsprozess.

In unserer Kooperation mit der TH Köln bringen wir hier unsere spezifischen Anforderungen ein, beteiligen uns an der Erhebung und Auswertung von Daten zum Interaktionsverhalten und gewinnen so Erkenntnisse über Möglichkeiten und Grenzen KI-basierter Systeme im Museum. Dieses Wissen teilen wir über den im Projekt museum4punkt0 entstehenden Leitfaden zu berührungslosen Technologien und zwischendurch auch gern in anderen Formaten mit allen interessierten Museen. Stellen Sie gern Ihre Fragen an uns – und an ULI.

Beitrag von: Karsten Goletz und Anke Neumeister

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Teilprojekt: (Digital) MEER erleben
Teilprojekt

(Digital) MEER erleben

Das museum4punkt0-Team der Stiftung Deutsches Meeresmuseum entwickelt ein digitales System, das Besucher*innen-Navigation und bedarfsgerechte Wissensvermittlung mithilfe von Augmented Reality-Technologien verbindet.

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