Seit über zehn Jahren unterhält das Rijksmuseum Amsterdam eine besondere Online-Plattform: Das Rijksstudio bietet über 200.000 hochauflösende Bilddateien von Kunstwerken und historischen Objekten an, die kostenlos heruntergeladen und für eigene Zwecke genutzt werden können. Wir haben dem zuständigen Manager Peter Gorgels einige Fragen gestellt.
Wie sind Sie vor 2012 auf die Idee mit dem Rijksstudio gekommen, was wollten Sie damals erreichen?
Das Rijksmuseum ist DAS Museum der Niederlande. Die Sammlung gehört uns allen. Wir wollen die Sammlung (auch im Magazin) für jeden zugänglich machen, damit sie jede*r genießen, damit spielen und sie auf ihre/seine Weise nutzen kann. Unentgeltlich.
Hätten Sie sich den Erfolg, den Sie heute haben, damals vorstellen können?
Damals nicht. Wir hatten die Idee, dass dies etwas Besonderes ist, aber auch heute ist es in gewisser Weise noch bahnbrechend.
Welche Maßnahmen ergreift das Rijksmuseum, um die Sammlung über das Rijksstudio besser zugänglich zu machen?
Zunächst einmal das „Image-first-Design“ und natürlich das gesamte Konzept „Mach dein eigenes Meisterwerk“. Wir regen die Nutzer *innen aktiv dazu an, ihre eigenen Sammlungen zu erstellen und die Bilder auf eine neue Art zu verwenden. Wir haben dies in mehreren Aktivierungskampagnen gefördert. Das Schöne daran ist, dass sich die Sammlung auf diese Weise in der ganzen Welt verbreitet und selbst zu einem Marketinginstrument wird.
Welche Rolle spielt das Rijksstudio in Ihrer digitalen Strategie?
Wir haben eine digitale Strategie: „Collection – Connection – Conversion“ (deutsch: Sammlung – Verbindung – Umwandlung). Mit dem Rijksstudio stellen wir die Sammlung zur Verfügung und wir verbinden uns mit dem Publikum durch „Geschichten“. Letztendlich hoffen wir auf eine langfristige Umwandlung der Besucher*innen, was bedeutet, dass wir hoffen, dass jemand, der online ist, uns eines Tages auch im realen Rijksmuseum in Amsterdam besuchen wird. |